Lechland

Lechland (poln. bzw. lat. Lechia) ist ein historischer und/oder alternativer Name für Polen,[1][2][3] der sich von den westslawischen Lendizen oder Lechiten herleitet.[4] Eventuell spielt bei der Vermittlung in verschiedene Sprachen auch der Name des vermeintlichen Stammvaters der Polen Lech eine Rolle, dessen Name wiederum mit den Lendizen in einem Zusammenhang steht.

Bis heute ist in einigen europäischen Sprachen sowie manchen Sprachen Zentral- und Vorderasiens jeweils ein Name für Polen in Gebrauch, der sich vom historischen Begriff Lechia ableitet: Lenkija im Litauischen, Lengyelország im Ungarischen, Lehastan im Armenischen, Lehistan im osmanischen Türkisch, Lehestan im Persischen und Lehia im Rumänischen.

Lechia bildet auch den Ursprung für den Begriff der lechischen Sprachen, einer Untergruppe der westslawischen Sprachen.

Einige polnische Sportorganisationen verwenden den Namen Lechia. Die bekanntesten Beispiele sind die Fußballvereine Lechia Gdańsk, Lechia Lwów und Lechia Zielona Góra. In der Volksrepublik Polen wurde außerdem die Nivea-Filiale in Poznań Fabryka Kosmetyków Pollena-Lechia genannt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. „Laesir ist der altnordische Begriff für Ljachar, ein Volk nahe der Weichsel in Polen.“ in: Theodore Murdock Andersson u. Kari Ellen Gade Morkinskinna: The Earliest Icelandic Chronicle of the Norwegian Kings (1030–1157), ISBN 978-0-8014-3694-9, S. 471
  2. Das Wort hier für Polen ist „Laesum“ – die Pluralform im Dativ ein Nominativ Plural „Laesir“. Das leitet sich eindeutig vom alten Namen für Polen ab („Lyakh“), seitdem im Verlaufe des slawischen Paradigmenwechsels kh zu s wird entsprechend der „Zweiten Palatalization“ und des Hinzufügens der regulären altnordischen Pluralendung -ir […] in: The Ukrainian Review, 1963, S. 70
  3. „Östliche Wenden“, was offensichtlich die Vjatyci/Radimici meint, Laesir „Polen“ oder „Westslawen“, in: Omeljan Pritsak: Old Scandinavian sources other than the sagas, 1981, S. 300
  4. Witold Chrzanowski: Kronika Słowian: Polanie, Vol. 2, Libron, 2006, S. 73