Parlamentswahl in Neuseeland 2017

2014Parlamentswahl
Neuseeland 2017
2020
(Stimmenanteile in %)
 %
50
40
30
20
10
0
44,4
36,9
7,2
6,3
2,4
1,2
0,5
1,1
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−2,6
+11,8
−1,4
−4,5
+2,4
−0,1
−0,2
−5,4
Sitzverteilung im Repräsentantenhaus nach der Wahl 2017
     
Insgesamt 120 Sitze

Die Parlamentswahl in Neuseeland 2017 fand am 23. September 2017 statt. Gewählt wurden die 120 Abgeordneten des 52. House of Representatives.

Wahlrecht

Das Repräsentantenhaus wird nach einem Mixed-Member-Proportional-Wahlrecht gewählt. Jeder Wähler hat zwei Stimmen. In den 71 Wahlkreisen wird jeweils ein Abgeordneter per Mehrheitswahl gewählt. Die restlichen 49 Listenmandate werden so verteilt, dass das Mandatsverhältnis dem Parteienstimmenverhältnis entspricht, wobei jedoch nur Parteien berücksichtigt werden, die über 5 Prozent der gültigen Stimmen (Sperrklausel) oder ein Wahlkreismandat. Erhält eine Partei mehr Direktmandate, als ihr nach dem Anteil der Parteistimmen zustehen würden, wird das Parlament durch Überhangmandate vergrößert.

Wahlergebnisse

Die National Party wurde mit 56 Sitzen die stärkste Partei und der stärkste Block; die Grünen und Labour kamen gemeinsam auf 54 Sitze. Als Konsequenz wurde New Zealand First mit 9 Sitzen zum Königsmacher. Schlussendlich bildeten New Zealand First und Labour eine von den Grünen gestützte Minderheitsregierung.

Wahlergebnisse insgesamt

Repräsentantenhaus nach der Wahl
Bill English, Spitzenkandidat der National Party
Jacinda Ardern, Spitzenkandidatin der Labour Party
Parlamentswahl in Neuseeland 2017
Partei Stimmen Sitze
Zahl in % +/- % Direkt-
mandate
Listen-
mandate
Gesamt-
mandate
+/-
National Party 1.152.075 44,4  02,6 41 15 56  04
Labour Party 956.184 36,9  11,8 29 17 46  14
New Zealand First 186.706 7,3  01,4 9 9  02
Green Party 162.443 6,3  04,5 8 8  06
ACT 13.075 0,5  00,2 1 1  
The Opportunities Party (TOP) 63.261 2,4 Neu 0 Neu
Māori Party 30.580 1,2  00,1 0  02
Aotearoa Legalise Cannabis Party 8.075 0,3  00,2 0  
Conservative Party 6.253 0,2  03,7 0  
Mana 3.642 0,1  01,3 0  
Ban 1080 3.005 0,1  00,1 0  
New Zealand People’s Party 1.890 0,1 Neu 0 Neu
United Future 1.782 0,1  00,1 0  01
New Zealand Outdoors Party 1.690 0,1 Neu 0 Neu
New Zealand Democrats for Social Credit 806 0,0   0  
Internet Party 499 0,0  01,4 0  
Gesamt 2.591.896 100,0 71 49 120  01

Quelle: Electoral Commission [1]

Wahlergebnisse nach Direktmandatswahlkreisen

Ausgangslage

Bei der Wahl 2014 wurde die konservative National Party zum dritten Mal in Folge stärkste Partei, verpasste jedoch wieder knapp die absolute Mehrheit der Sitze. Nach der Wahl bildete sie eine Minderheitsregierung mit Unterstützungen der zentristischen United Future und der libertären ACT sowie der Māori Party. Am 12. Dezember 2016 übergab Premierminister John Key sein Amt an Bill English.

Aufgrund schlechter Umfragewerte trat der bisherige Oppositionsführer Andrew Little von der Labour Party am 1. August 2017 von seinem Amt zurück. Zur Nachfolgerin wurde seine bisherige Stellvertreterin Jacinda Ardern gewählt.[2]

Parteien

Folgende Parteien waren von 2014 bis 2017 im Repräsentantenhaus vertreten:

Name Ausrichtung Sitze 2014
National konservativ 60
Labour sozialdemokratisch 32
Green grüne Politik 14
NZ First Nationalistisch, rechtspopulistisch 11
Māori Indigene Rechte 2
ACT liberal, libertär 1
United Future sozialliberal 1

Umfragen

Die Umfragen sahen lange Zeit einen klaren Vorsprung der Nationals vor der Labour Party. Ende August konnte Labour jedoch stark aufholen und war in mehreren Umfragen Anfang September sogar stärkste Kraft. Die letzten Umfragen vor der Wahl waren uneinheitlich.

Entwicklung der Umfragewerte der vier großen Parteien

Siehe auch

Wahlplakate im September 2017

Weblinks

Commons: 2017 New Zealand election – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 2017 General Election - Official Result. In: Election Results. Electoral Commission, abgerufen am 21. Oktober 2017 (englisch).
  2. Labour in Neuseeland setzt kurz vor der Wahl auf neue Kandidatin. Der Standard, 1. August 2017, abgerufen am 24. September 2017.